Hallo allerseits,
@ Paula
Ein bißchen vermisse ich eine detailierte Beschreibung, oder Hinweise auf die Besonderheiten an der jeweiligen Aufnahme.
Wahrscheinlich muss ich doch das ab und zu mal wieder alles erklären, was man auf den Bildern sieht. Die Sonnenaktivität unterliegt einem zirka 11 Jahre dauernden Zyklus. Jetzt befindet sie sich kurz vor dem Höhepunkt des aktuellen Zyklus. Allerdings genau kann man das nicht sagen.
Die Sonne hat ein kleines Problem mit ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit. Da die Sonne kein fester Körper ist, rotiert sie am Äquator mit einer anderen Geschwindigkeit als an den Polen. Da sich die Materie der Sonne aber in einem ionisierten Zustand befindet (also elektrisch leitend ist) wirkt dies Differenz wie ein Dynamo und erzeugt starke Ströme mit gewaltigen Magnetfeldern. Diese Magnetfelder treten, wenn sie eine bestimmte Stärke erreicht haben, aus der Oberfläche aus und sind mit eine der Ursachen für die Sonnenflecke. Man sieht dann auch schön, wie diese Magnetfelder die Oberfläche um die Flecke formen. Auch wenn die Flecke visuell und auf Ausnahmen schwarz erscheinen, sie sind es nicht. Da wird das Auge durch die große Helligkeit der Oberfläche getäuscht.
Im Zeitraum der erhöhten Sonnenaktivität treten auch Eruptionen (Protuberanzen)von Sonnenmaterial auf. Diese Auswürfe folgen den Magnetlinien und fallen dann meistens wieder auf die Oberfläche zurück. Manchmal sind sie aber so stark, dass sie sich von der Sonne lösen können. Dann kann es passieren, dass auf der Erde Polarlichter zu sehen sind.
Jetzt zu den aktuellen Bildern. Auf dem ersten sieht man rechts eine Gruppe von Sonnenflecken. Man erkennt deutlich, wie die Struktur der Oberfläche um dieses Gebiet sich vom Rest unterscheidet. Die dunkle "Schlange" die sich von den Flecken nach rechts windet, ist eine Protuberanz von oben betrachtet. Am linken Rand der Sonne sieht man einige schöne Protuberanzen die den Magnetlinie folgen.
Im Zweiten ist nach die die Fleckengruppe mit einer höheren Vergrößerung.
Beim Dritten Bild ist recht ein Gebieht, wo entweder mal Flecken waren oder sich welche bilden werden. Das kann ich jetzt nicht sagen, da ich nicht täglich beobachten kann.
Die Oberfläche der Sonne verändert sich ständig. Damit sind solche Beobachtungen immer wieder interessant.
Noch einige Bemerkungen zur technischen Seite solcher Bilder. Es gibt zwei Möglichkeiten die Sonne zu fotografieren. Entweder im Weißlicht (dass ist so wie wir sie sehen) oder sehr schmalbandig. Das wird mit komplexen Filtern erreicht, die auf eine bestimmte Wellenlänge abgestimmt sind. In diesem Fall auf das Licht des ionisierten Wasserstoff. Deshalb steht hier in der Überschrift Sonne im H-Alpha. Als Kamera dient bei solchen Aufnahmen in der Regel eine Webcam. Man nimmt mehrere hundert Bilder auf, sortiert mit speziellen Programmen die aus, die durch die Luftunruhe nicht zu gebrauchen sind (zirka 90%). Die restlichen werden dann gemittelt.
@ Steffen
Was hast Du geändert?
Zwei Sachen. Auch wenn die Geldbörse noch so geheult hat, ich habe die ALCCD5 gegen eine DMK51 ausgetauscht. Man konnte zwar die Streifen bei der ALCCD raus rechnen. Das hat aber sehr viel Zeit gekostet und auch die Auflösung hat etwas darunter gelitten. Das Problem tritt bei der DMK nicht auf. Die Software ist auch bedeutend besser. Das Live-Histogramm kann man echt zum Abstimmen der Parameter gebrauchen.
Das Zweite ist, ich kann auch die Barlow jetzt mit dem Exzender in den besten Bereich fahren und bekomme damit eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung.