Blitz: Blitz wurde nicht ausgelöst, Blitz unterdrücken-Modus
Kamera-Modell: Canon EOS 7D
Belichtungsprogramm: Verschlusspriorität
Belichtungskorrektur: -1/3 LW
Belichtungs- Messmethode: Spot
„Unzivilisierte Vögel“ sind in der Wildlifefotografie eine echte Herausforderung. Am Ende sind beim Fotografen die Knie kaputt. Der Rücken verbogen und der Nacken steif. Die Ellenbogen aufgescheuert. Ich bewundere die Vogel-Naturfotografen, die mit unendlicher Geduld auf den richtigen Moment warten.
Nach langer Fahrt, im undichten kleinen Fischerboot durch die raue See erreiche ich eine der Vogelinseln. Es ist eine mehrere hundert Meter lange und ca. 20 bis 40 Meter breite Sandbank. Die maximal 1,5 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Inselchen haben keine menschlichen Besucher. Auf ihnen leben Tausende von Seeschwalben und gelegentlich Pelikane und Kormorane. Skipper und Guide bleiben zurück um die Vögel so wenig wie möglich zu stören. Sobald ich auf ungefähr zwanzig Meter an die Kolonie herankomme greifen die Raubseeschwalben an. Ständig versuchen ganze Geschwader mich zu attackieren. In hoher Geschwindigkeit, laut schreiend schießen sie auf mich zu, um kurz vor dem Zusammenstoß nach oben abzubiegen. Ich muss runter auf die Knie. Das beruhigt die Vögel geringfügig. Sobald ich flach auf dem Boden liege hören die Angriffe weitgehend auf.
Bei der Vielzahl der Raubseeschwalben und dem Durcheinander ist es fast unmöglich einzelne Vögel zu fotografieren. Ich nähere mich den Vögeln nur soweit, dass kein brütender Vogel auffliegt.
Sigi Afrika ein einziges Abenteuer
Wirklich weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann http://www.safaris-in-afrika.de
Hallo Frank, hallo Christian, vielen Dank für eure Kommentare. Für Neid gibt es keinen Grund. Ich bin sicher, hättet ihr die Gelegenheit, eure Aufnahmen wären mindestens genau so gut, bestimmt besser.
Löwen, Elefanten und alles anderes afrikanisches Getier bequem vom Fahrzeug aus, oder auch zu Fuß kein Problem, aber Vögel. Das geht ins Kreuz, Knie, Ellenbogen und was man sonst noch bewegt. Eine Rangerausbildung bei der Bundeswehr ist von Vorteil.
Für die Reise hatte ich fünf Projekte: Die sehr seltene, vom Aussterben bedrohte Riesenelenantilope die seltenen Pferdeantilopen (Hippotragus equinus) die fiddler-crabs in den Mangrovensümpfen die Kappengeier (Necrosyrtes monachus) eine Vogelinsel mit Seeschwalben.
Gruß Sigi
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Hallo Sigi, Jetzt weiß ich auch warum du dein Tarnhemd mit hattest, unauffällig heran robben und dann losschießen mit der langen Tüte. Gut getroffen, da möchte ich mehr von sehen.
Hallo Ute, vielen Dank. Die "Einmaligkeit" ist fast nur eine Frage der Gelegenheit. Ich denke du würdest es allemal so, bestimmt besser hinbekommen. Ich habe ein leichtes Einbeinstativ benutzt, welches sich bis auf ca. 30 cm zusammenschieben und sich ggf. noch in den Sand drücken lässt. Damit wurden die vertikalen Schwankungen abgefangen. Nach meinen Beobachtungen beim Canon 100-400 Zoom (Stellung des Bildstabilisators auf 2) werden die horizontalen Wackler sehr gut eliminiert. Und dann ran robben. Brütende Vögel dürfen nicht auffliegen. Sonnebrand auf den Armen und im Nacken - macht nix, das Ergebnis zählt.
Manfred hat Recht. Ich benutzte auch bei Märschen im Busch keine farblich auffällige Kleidung. Tarnhemden sind sehr gut. Die Musterung löst offensichtlich die Konturen auf und der Mensch erscheint nicht so kompakt, Z.B. bedrohlich für die Vögel.
Gruß Sigi
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der Spruch in Deiner Signatur passt auf diesen Beitrag wie die Faust aufs Auge. Genug Abstand, d.h. jedem sein Plätzchen und alles ist gut. Ein tolles Foto mit wieder einmal ausführlicher Beschreibung.
Viele Grüße
Rainer
Wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht hängen.
Hallo Sigi, und für diese spannende Geschichte gespickt mit einem einmaligen Bild.. Bei Deinen Geschichten und Bildern fehlen mir so langsam die Worte und das will was heißen.